24.07.2024

KI-Kenntnisse und entsprechende Fähigkeiten sind laut einer Studie von ServiceNow und Pearson in den kommenden Jahren immer mehr gefragt. Gartner zufolge haben viele Unternehmen schon einen KI-Vorstand, nur wenige bereits einen eigenen Chief AI Officer (CAIO).

CAIO klingt wie ein italienischer Gruß, wird aber wahrscheinlich bald eine der gefragtesten Jobbeschreibungen in den Chefetagen sein, auch wenn der heute laut einer Gartner-Umfrage noch in der Minderzahl ist, wie Computerwoche berichtet. 55 Prozent der Unternehmen weltweit haben laut den 1.800 befragten Führungskräften schon einen KI-Vorstand und 54 Prozent einen für die Koordinierung zuständigen KI-Leiter.

Aber jemanden zum Chief AI Officer zu machen, dazu konnten sich bisher nur wenige der befragten Unternehmen durchringen, obwohl im Zusammenhang mit GenAI gerade diese Funktion eines auch sachkundigen KI-Verantwortlichen auf C-Ebene künftig gefragt sein wird.

Ohne KI-Kenntnisse keine Zukunft

Das spiegelt sich auch in der im Vorspann genannten Studie von ServiceNow und Pearson wider. Demnach wird die Integration von KI in der Arbeitswelt laut IT-Business erhebliche Auswirkungen auf die erforderlichen Fähigkeiten der in Unternehmen Beschäftigten haben. Automatisierung und KI werden dazu führen, dass einige Jobs wegfallen, aber neue entstehen und gefestigte Rollen sich weiterentwickeln oder ändern müssen.

Wie KI in den Unternehmen zum Prozessbeschleuniger wird und warum es wichtig ist, entsprechende Potenziale auszuheben und die Beschäftigten auf dieser Reise mitzunehmen, zeigt dieser Beitrag von Silvia Hänig, CEO von iKOM Strategische Kommunikation, in Digital Chiefs.

Um das prognostizierte Wachstumsziel von 1,1 Prozent zu erreichen, werden in den kommenden fünf Jahren in Deutschland 1,71 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, dabei fallen mit den Babyboomern schon immer mehr weg und es fehlt besonders in Bereichen wie der Informationstechnik.

Futuristic AI prompt illustration. High-tech background concept. Ready to use command prompt box
KI kann Prozesse beschleunigen, führt aber auch dazu, dass sich bestehende Rollen weiterentwickeln müssen. (Bildquelle: Adobe Stock: Jan).

Pearson zufolge werden in der IT-Branche bis 2028 allein 296.000 zusätzliche Fachkräfte erforderlich sein. Andere Branchen wie Telekommunikation, Medien, Technologie und der Energiesektor melden sogar einen noch größeren Bedarf an. Besonders gefragt sind derzeit Software-Anwendungs- und -Systementwickler sowie Data Engineers. Aber allein für die KI-Implementierung und -Verwaltung braucht es 410.000 Fachkräfte in Deutschland, wiewohl gleichzeitig 2,46 Millionen Vollzeitstellen im Zuge der Automatisierung und Effizienzsteigerungen wegfallen werden.

Reskilling ist das Zauberwort

Reskilling, sprich Umschulung, Fort- und Weiterbildung, ist daher das Zauberwort, um die Angestellten an die Herausforderungen einer immer mehr von KI geleiteten Unternehmens- und Arbeitswelt heranzuführen. Das dient auch der Mitarbeiterbindung, die umso wichtiger ist, um den wachsenden Fachkräftemangel aufzuhalten. Der Studie nach könnte KI andererseits 9,3 Prozent aller anfallenden Aufgaben automatisieren und auffangen, wodurch sich im Schnitt 13 Arbeitsstunden pro Woche einsparen ließen. Der Studie zufolge ist es daher wichtig, dass die Mitarbeitenden die zusätzliche Zeit nutzen, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich für die neue Rolle vorbereiten.  Unternehmensverantwortliche sollten daher Reskilling vorantreiben und ihre Mitarbeitenden dazu motivieren, an entsprechenden Maßnahmen teilzunehmen, um im War for Talents nicht den Anschluss zu verlieren. Das ist für die Unternehmen mit Kosten verbunden, zahlt sich aber mittelfristig aus.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / didiksaputra.

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