22.03.2024

Der eco Verband der Internetwirtschaft in Deutschland sieht nach einer Umfrage eindeutig Rückenwind für die Digitalisierung im Health-Bereich. Rund 54 Prozent der Deutschen haben gesagt, dass sie E-Rezepte künftig ausschließlich nutzen wollten, mehr als ein Drittel auch über die elektronische Gesundheitskarte (eGK).

Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und des E-Rezepts war in Deutschland mit einigen Diskussionen verbunden, denn kaum anderswo wird der Datenschutz so wertgeschätzt und ist die Sorge vor Missbrauch so hoch wie hierzulande. Insofern ist das schon ein historischer Schritt, obwohl Max und Erika Mustermann eigentlich längst ganz sorglos mit ihren Smartphones umgehen und diese Ease of Use auch immer mehr von den Behörden und Ämtern einfordern.

Gesperrt haben sich lange Zeit auch die Ärzt:innen in Deutschland, aber seit Anfang 2024 sind sie verpflichtet, E Rezepte auszustellen. Wer aus Corona-Zeiten gewohnt war, seine Rezepte per Fax an die nächste Apotheke geschickt zu bekommen, wird dort erfahren, dass das Rezept jetzt an eine elektronische Gesundheitskarte oder an eine App gebunden ist oder wie früher in Papierform vorliegen muss.

Wie der eco Verband der Internetwirtschaft e.V. in einer Umfrage erfahren hat, begrüßt die Mehrheit der Deutschen (53,7 Prozent) das neue System und die meisten der Befragten wollen E-Rezepte künftig digital nutzen. 36,4 Prozent setzen dafür auf ihre elektronische Gesundheitskarte, 17,3 Prozent auf eine Smartphone-App. Für die repräsentative Umfrage im Auftrag von eco hat das Meinungsforschungsinstitut Civey 2.500 Menschen in Deutschland befragt. Gut zwei Drittel (68,8 Prozent) der Befragten gaben an, das E-Rezept nutzen zu wollen, 15,1 Prozent allerdings weiter in ausgedruckter Form, rund ein Fünftel oder 19,4 Prozent nur in Papierform.

„Die hohe Akzeptanz für das E-Rezept bedeutet Rückenwind der Bevölkerung für mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen. Menschen sind offen für digitale Innovationen und wollen davon profitieren“, kommentiert eco-Geschäftsführer Alexander Rabe das Ergebnis der Studie. Weiter sagt er: „Das E-Rezept ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Digitalisierung Abläufe und Prozesse erleichtern und beschleunigen kann. Zeitgleich werden hierdurch Nachhaltigkeitsaspekte durch das Einsparen von Papier gefördert und das generelle Sicherheitsniveau im Umgang mit persönlichen Daten gesteigert.“

Damit keine Unbefugten und nicht mal die Server-Betreiber auf die sehr persönlichen Daten zugreifen können, sind diese durchgängig oder End-to-End verschlüsselt. Was Rabe am E-Rezept begrüßt, ist auch die Tatsache, dass man die „nicht irgendwo vergessen oder verlieren“ kann.

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Die sehr persönlichen Daten der Patienten sind durchgängig oder End-to-End verschlüsselt (Quelle: Adobe Stock / fledermausstudio).

In der Coronakrise war plötzlich vieles möglich, was vorher als unmöglich galt. Corona-Warn-Apps haben etwa zu einem Bewusstseinswandel in Deutschland und Europa geführt. Die Krise hat aber auch strukturelle Schwachstellen bei der Versorgung mit Arzneimitteln offengelegt. Folglich hat Frankreichs Präsident Emmanuelle Macron zum Beispiel Mitte 2023 angekündigt, Teile der Produktion als „kritisch“ wieder ins Land zurückzuholen. Ohne Prozessautomatisierung geht es aber nicht, um die Souveränität im Gesundheitswesen wiederherzustellen, betont Lionel Kaddah, Leiter Business Development von Actemium Bonnétage Automation in einem Meinungsbeitrag für The Agility Effect.

Actemium ist für Infrastrukturlösungen so wie Axians für den ITK-Bereich ein wichtiger Partner und Architekt für die nationale und privatwirtschaftliche Digitalisierung in Frankreich und Deutschland. Die ITK- oder ICT-Lösungen von Axians im Bereich E-Health sind, wie Sie hier erfahren können, sehr umfassend und schließen Cybersecurity für kritische Infrastrukturen (KRITIS) sowie die GpX konforme Computerized System Validation ein. Das fördert auch das Vertrauen der Ärzteschaft und der Bevölkerung in digitale Lösungen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Zerbor

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