27.09.2022

Das Oktoberfest lockt nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder Feierwütige auf die Münchner Theresienwiese. Dabei profitieren die Besucher erstmals von einem in Deutschland nach wie vor seltenen Service: dem Mobilfunkstandard 5G.

Für insgesamt 17 Tage Oktoberfest leisten die Wirte, Schausteller und alle weiteren Beteiligten im Vorfeld gewaltiges: Sie müssen Infrastruktur wie Energie- und Wasserversorgung bereitstellen, Festzelte, Buden und Fahrgeschäfte aufbauen und die Logistik für die gesamte Zeit des Festes aufrechterhalten. Erstmals in diesem Jahr kommt eine weitere Attraktion hinzu. Die Millionen Besucher können für die Dauer der Wiesn in einem eigens installierten 5G-fähigen Mobilfunknetz surfen.

Genug 5G für eine ganze Stadt

Dieses 5G-Netz wird über hunderte mobile Funkmasten der großen Mobilfunkanbieter auf und um der Theresienwiese sowie in den Zelten bereitgestellt. Allein das Netzwerk der Telekom könnte dabei auch eine mittelgroße Stadt mit 5G versorgen, ihr größter Mast hat die Kapazität für 12.000 Nutzende. Die Anbieter rechnen mit einem täglichen Datenaufkommen von mehreren Terabyte und haben daher weit im Vorfeld mit den Planungen für das mobile 5G-Netz begonnen und große Anstrengungen für die Realisierung dieses einzigartigen Projekts unternommen. Denn natürlich gab es auch in der Vergangenheit bereits eigene Mobilfunknetze für das Oktoberfest, aber nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat sie das Nutzendenverhalten stark gewandelt.

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Die Millionen Besucher können für die Dauer der Wiesn in einem eigens installierten 5G-fähigen Mobilfunknetz surfen. (Quelle: AdobeStock/kwanchaift)

Verändertes Verhalten verbraucht mehr Daten

So rechnen die Anbieter teilweise mit einer Verdreifachung der täglichen Datenmenge – von 87 auf 250 Terabyte etwa bei O2. Und das hängt eben mit der während Corona weiter zugenommenen Nutzung von Social-Media-Apps zusammen, denn hier werden mittlerweile verstärkt vor allem Videos gepostet, die deutlich mehr Datenvolumen benötigen als früher, denn TikTok oder auch Instagram stützen sich heute nicht mehr auf Fotos oder Texte. Zusätzlich hat sich auch die Technik weiterentwickelt und Videos und Fotos kommen in immer höherer Qualität daher, was auch die Dateigrößen weiter erhöht. Und eine weitere Besonderheit betrifft gerade das Verhalten der Nutzenden auf dem Oktoberfest. Denn hier finden deutlich mehr Up- als Downloads statt. Ein Verhältnis, das normalerweise, dem großen Streaming-Markt sei Dank, genau umgekehrt ist. Auch das erfordert die Anpassung der Netzinfrastruktur.

Fazit

Was im Rest Deutschlands oft noch Wunschdenken ist und erst in Jahren passiert, hat auf dem Münchner Oktoberfest innerhalb von Monaten stattgefunden: der Aufbau eines 5G-Netzes. Der Bedarf dafür ist vorhanden, was vor allem mit dem spezifischen Nutzendenverhalten während der Wiesn und dem in den vergangenen Jahren gestiegenen Datenbedarf zusammenhängt. Wenn es sein muss, können die Mobilfunkanbieter also schnell sein und innerhalb kürzester Zeit ein wenn auch befristetes 5G-fähiges Netz installieren. Für die nachhaltige 5G-Versorgung und den schnellen Ausbau des Mobilfunkstandards in allen Teilen Deutschlands braucht es aber erfahrene Experten wie Axians.

Quelle Titelbild: Adobe Stock / Yakobchuk Olena

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